Klappenblätter

Klappenblätter sind die blattförmigen Strukturen, aus denen Herzklappen bestehen. In der linken Herzhälfte kommt die Mitralklappe mit zwei Blattflächen vor, die Trikuspidalklappe hat drei Blattflächen; die Aorten- und die Lungenklappe bestehen aus jeweils drei Segeln (Cusps). Jedes Blatt besteht aus einem fibrosen Kern, der von einer glatten Endothelschicht bedeckt ist, und enthält elastische Fasern, um Verformung bei Druckwechseln zu ermöglichen. Die Blätter sind an den Papillarmuskeln und chordae tendineae (nur bei den Vorhofventrikelklappen) befestigt; die Semilunarklappen öffnen sich durch Druckgefälle und schließen sich durch Koaptation, wodurch Rückfluss verhindert wird.

Funktionell regulieren die Klappenblätter den Blutfluss im Herzzyklus. Sie öffnen sich, wenn der Druck in der Kammer höher als in dem vorausgehenden Kavum ist, und schließen erneut, wenn der Druck rückläufig wird. Dadurch ermöglichen sie eine gerichtete Ausstrombahn aus den Herzkammern und verhindern ein Zurückströmen in die Vorhöfe oder in die Kammern.

Entwicklung und Struktur variieren je nach Klappenart. Die Blattflächen der AV-Klappen sind eng aneinandergefügt und durch Chordae tendineae mit den Papillarmuskeln verbunden; die Semilunarklappen besitzen drei Segel, die in den Aorten- bzw. Lungenbogen hineinragen.

Klinisch bedeuten Veränderungen der Klappenblätter potenziell Stenose oder Insuffizienz. Ursachen umfassen altersbedingte Degeneration, rheumatische Erkrankungen, Endokarditis, angeborene Fehlbildungen und andere Bindegewebserkrankungen. Diagnostik erfolgt vorwiegend per Echokardiografie; Behandlung reicht von medikamentöser Begleitung über rekonstruktive Klappenoperation bis hin zum Klappenersatz.