Kettenspektren

Kettenspektren bezeichnen in der Spektroskopie Spektren, in denen die Linien in einer regelmäßigen Folge auftreten, die optisch wie eine Kette aus einander verbundenen Linien wirkt. Der Ausdruck wird vor allem verwendet, wenn sich mehrere vibroelektrische Übergänge innerhalb einer wiederholten Baueinheit eines Moleküls oder einer polymeren Kette zu einer zusammenhängenden Progression gruppieren.

Ursache und Erscheinungsbild: Solche Muster entstehen, wenn elektronische Übergänge mit einer Reihe vibroenergetischer Teilübergänge verknüpft sind, die durch die regelmäßige Struktur eines Moleküls oder einer Kettenverbindung bedingt ist. In vielen Fällen zeigen sich die Linien als vibronische Progressionen, deren Abstände annähernd gleich bleiben, wodurch eine charakteristische Kettenstruktur im UV-Vis- oder Infrarotbereich entsteht. Die genaue Form hängt von Vibrationsmoden, Rotationsstrukturen, Franck-Condon-Faktoren und Umwandlungsenergien ab.

Messung und Analyse: Kettenspektren werden typischerweise mit Spektrometern aufgenommen, die hohe Auflösung liefern, um benachbarte Linien trennen zu können. Aus den Abständen der Linien lassen sich Informationen über vibrationale Frequenzen, Kopplungen zwischen elektronischen und vibrationalen Zuständen sowie Charakteristika der Molekül- oder Polymerkette ableiten. Modelle der vibronischen Progression dienen zur Interpretation, oft unter Berücksichtigung von Faktoren wie Temperatur, Aufnahmetechnik und Konzentration.

Vorkommen und Bedeutung: Kettenspektren treten in der Spektroskopie konjugierter Polymere, organischer Farbstoffe und anderer Moleküle mit wiederholten Einheiten auf. Sie liefern Einblicke in Struktur, Kettelänge, \u200bKonjugation und Kopplungsmechanismen sowie in die elektronisch-vibrationalen Eigenschaften der untersuchten Systeme.