Kapitalauszahlung

Kapitalauszahlung bezeichnet die Auszahlung von Kapital durch eine Kapitalgesellschaft an ihre Anteilseigner oder Gesellschafter. Der Begriff umfasst sowohl Rückzahlungen des eingezahlten Kapitals als auch Ausschüttungen aus Kapital- oder Gewinnreserven. Er steht damit im Gegensatz zur Gewinnausschüttung, die aus dem erwirtschafteten Jahresüberschuss erfolgt.

Formen: Auszahlung aus Kapitalrücklage, Rückzahlung des Stamm- oder Gezeichneten Kapitals im Rahmen einer Kapitalherabsetzung oder in bestimmten Fällen Ausschüttungen, die aus Kapitalreserven erfolgen. In vielen Rechtsordnungen dürfen Kapitalrücklagen nur begrenzt eingesetzt werden; eine Kapitalherabsetzung bedarf formeller Beschlüsse sowie Gläubigerschutz.

Rechtliche Rahmenbedingungen: In Aktiengesellschaften (AG) oder Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbH) regeln Haupt- bzw. Gesellschafterversammlungen die Beschlussfassung. Kapitalauszahlungen wirken sich direkt auf das Eigenkapital aus und können insolvenzrechtliche Folgen haben, wenn sie das Kapital polarisieren oder unterschreiten.

Steuerliche Aspekte: Die steuerliche Behandlung hängt vom Rechtsraum ab. Dividenden werden häufig als laufende Einkommen besteuert, während Rückzahlungen des eingezahlten Kapitals steuerlich anders behandelt werden können und ggf. die steuerliche Basis der Beteiligung beeinflussen. In einigen Fällen können Kapitalauszahlungen steuerlich begünstigt oder mit Abgeltungsteuer belastet sein.

Wirtschaftliche Bedeutung: Unternehmen nutzen Kapitalauszahlungen, um überschüssige Mittel zu verteilen, Kapitalstrukturen zu optimieren oder Eigentumsverhältnisse zu verändern. Für Empfänger bedeuten sie eine unmittelbare Vermögensminderung, oft mit steuerlichen Folgen.