Kanufahren

Kanufahren bezeichnet das Fortbewegen auf Gewässern mit einem Kanu. Typisch paddelt der Fahrer mit einem Einblattpaddel, sitzend oder knieend, und wechselt die Seite, um Vortrieb zu erzeugen. Im Gegensatz zum Kajakfahren gilt beim Kanu oft eine höhere Stabilität, offene Bauweise und eine größere Vielseitigkeit für Touren, Wildwasser und Bootsrennen. Kanufahren umfasst sowohl Freizeit- als auch Wettkampftätigkeiten und schließt verschiedene Bootstypen und Techniken ein.

Zu den häufigsten Bootstypen gehören Tourenkanu, Wildwasserkanu und Seekanu, die sich in Bauweise, Rumpfform und Einsatzgebiet unterscheiden. Kanus gibt es in Materialien wie Holz, Kunststoff, Glasfaser oder Kevlar; das Paddel ist in der Regel ein Einblattpaddel, mit dem der Paddler abwechselnd auf beiden Seiten Vortrieb erzeugt. Ergänzende Ausrüstung umfasst eine Schwimmweste, wettergerechte Kleidung, wasserdichte Taschen, Pumpe oder Trockenbeutel und ggf. Dry Bags. Je nach Einsatzgebiet können Spritzdecken oder spezielle Sicherungseinrichtungen genutzt werden.

Historisch leitet sich das Kanufahren von den Booten der Ureinwohner Nordamerikas ab; im 19. und 20. Jahrhundert verbreitete es sich als Freizeitsport in Europa. Sicherheit steht im Vordergrund: Tragen einer Schwimmweste, Beachtung der Wetter- und Strömungsverhältnisse, geeignete Ausrüstung für Notfälle und Kenntnisse über Lebensrettung. In vielen Ländern gibt es Regeln und Organisationen, wie lokale Kanu-Clubs und nationale Verbände, die Sicherheit, Nachwuchs und Umweltbildung fördern.

In Deutschland erfolgt Organisation und Sicherheit oft über den Deutschen Kanu-Verband (DKV) und regionale Vereine; international verbindet der Kanusport Wettkampf-, Touren- und Freizeitsport über Verbände. Beliebte Aktivitäten sind Flusstouren, Seenpaddeln, Wildwasserfahrten und Kanukurse.