Industriproduktion

Industrieproduktion bezeichnet die physische Gütererstellung im industriellen Sektor einer Volkswirtschaft. Sie umfasst in der Regel die Produktion im verarbeitenden Gewerbe, im Bergbau und in der Gewinnung von Rohstoffen sowie die Energie- und Wasserversorgung. Zur Messung dient meist der Industrieproduktionsindex (IPI) bzw. der Produktionsvolumenindex, der die Outputwerte eines Berichtszeitraums mit einer Basisperiode vergleicht. Die Werte werden häufig saisonbereinigt veröffentlicht und in Mengen- oder Wertform angegeben. Auf nationaler Ebene erstellen Statistikbehörden wie das Statistische Bundesamt in Deutschland oder Eurostat für die EU diese Indizes; internationale Vergleiche nutzen oft harmonisierte Indizes.

Die Industrieproduktion dient als wichtiger Frühindikator der gesamtwirtschaftlichen Aktivität, da sie zyklische Schwankungen tendenziell früher zeigt als andere Sektoren. Sie wird sowohl von der Nachfrage nach Industriegütern als auch von Investitionen, der Kapazitätsauslastung, Energie- und Rohstoffpreisen sowie von Lieferkettenbedingungen beeinflusst. Zu den wesentlichen Einflussfaktoren gehören wirtschaftliches Wachstum, Exportentwicklung, Technologischer Fortschritt und Regulierung. Langfristig spiegeln sich in der Industrieproduktion Strukturveränderungen wider, etwa Automatisierung, Globalisierung und der Wandel hin zu energieeffizienteren Produktionsprozessen.

Die Veröffentlichung erfolgt typischerweise monatlich oder quartalsweise durch nationale Statistikbehörden und internationale Organisationen. Die Daten dienen der Konjunkturbeobachtung, wirtschaftlichen Analysen und als Grundlage für geld- und wirtschaftspolitische Entscheidungen.