ISDNDienste

ISDNDienste bezeichnen die digitalen Kommunikationsdienste, die über das Integrated Services Digital Network (ISDN) bereitgestellt werden. ISDN ermöglicht die gleichzeitige Übertragung von Sprache, Daten und Signalisierung über digitale Leitungen und unterstützt mehrere Kanäle mit definierter Qualität. Die Dienste wurden in den 1980er und 1990er Jahren international standardisiert und dienten als Übergang von analogen Netzwerken zu digitalen Kommunikationsmöglichkeiten.

ISDN unterscheidet zwei Hauptschnittstellen: Basic Rate Interface (BRI) und Primary Rate Interface (PRI). Basic Rate Interface besteht aus zwei 64 kbit/s B-Kanälen und einem 16 kbit/s D-Kanal (2B+D). Primary Rate Interface nutzt je nach Region eine größere B-Kanal-Anzahl: in Nordamerika/Japan typischerweise 23 B-Kanäle plus 1 D-Kanal (23B+D) auf T1, in Europa und anderen Regionen 30 B-Kanäle plus 1 D-Kanal (30B+D) auf E1. Die B-Kanäle tragen Nutzdaten wie Sprache oder Daten, der D-Kanal dient der Signalisierung und Verbindungssteuerung.

Zu den ISDN-Diensten gehören Bearer Services (die eigentliche Übertragung von Sprache oder Daten), TeleServices (z. B. Videokonferenz, Fax) und Signalling- bzw. Netzsteuerungsfunktionen. Für die Verbindungssteuerung werden Protokolle wie Q.931 verwendet, um Verbindungen einzurichten, zu halten und abzubauen, während der D-Kanal Signalisierungstransaktionen übernimmt.

Mit dem Aufkommen schneller Breitbandverbindungen und IP-basierter Dienste ist der Einsatz von ISDN in vielen Regionen rückläufig. ISDN-Dienste werden jedoch in einigen Fällen noch genutzt, etwa in bestehenden Kupferinfrastrukturen, bestimmten Unternehmensnetzen oder als Übergangslösung, solange kompatible Endgeräte und Netzknoten vorhanden sind.