Holzgewinde

Holzgewinde bezeichnet das Gewindeprofil, das speziell für Holzverbindungen vorgesehen ist. In der Praxis wird damit meist das Gewinde von Holzschrauben beschrieben, das so konstruiert ist, dass es sich beim Einschrauben in Holz gut anschnitt und Halt in der Holzfaser findet. Gegenüber Gewinden, die in Metallmaterialien verwendet werden, ist das Holzgewinde typischerweise grober, besitzt eine größere Gewindetiefe und ermöglicht ein zuverlässiges Greifen auch in weichen oder harten Holzarten.

Eigenschaften und Funktionsweise: Holzgewinde weist eine gröbere Teilung und eine tiefer ausgeprägte Verzahnung auf, damit es beim Drehen in Holz Material verdrängt und neue fasern umgreift. Die Schrauben werden oft mit einer scharfen Spitze geführt, um ein Vorbohren zu erleichtern oder zu vermeiden. Je nach Anwendung gibt es Holzschrauben mit Vollgewinde oder nur teilweisem Gewinde, was beim Zusammenhalten der Bauteile eine unterschiedliche Toleranz und Klemmwirkung bewirkt. In Praxis werden häufig Vorbohrungen empfohlen, um Holzsplitter zu vermeiden und den Halt zu optimieren.

Anwendungen und Varianten: Holzgewinde wird primär im Möbelbau, in der Zimmerei, beim Dach- und Innenausbau sowie bei Verbindungen im Holzbau eingesetzt. Es gibt verschiedene Kopfformen wie Senkkopf oder Linsenkopf und Antriebsformen wie Schlitz, Pozidriv oder Torx. Holzschrauben sind in unterschiedlichen Materialien erhältlich, etwa Stahl, Edelstahl, verzinkt oder brüniert, und entsprechend beschichtet, um Witterungsschutz bzw. Korrosionsbeständigkeit zu bieten.

Standards und Orientierung: Es existieren nationale und internationale Normen, die Form, Abmessungen und Beschaffenheit von Holzschrauben regeln. Hersteller geben geometrische Merkmale sowie geeignete Anwendungsbereiche an, sodass Holzgewinde in Abhängigkeit von Holzart, Belastung und Montagebedingungen gewählt werden.