Hohlspitzgeschoss

Hohlspitzgeschoss bezeichnet eine Bauform von Kugeln, deren Spitze eine hohle Vertiefung besitzt. Die Höhlung führt dazu, dass das Projektil beim Treffer in weichem Gewebe rasch expandiert, wodurch der effektive Durchmesser zunimmt und mehr Energie auf das Ziel übertragen wird. Typische Hohlspitzgeschosse bestehen aus Kern und Mantel; der Mantel soll die Formstabilität bis zum Auftreten des Widerstands unterstützen, während der Kern sich unter Druckbedingungen ausdehnt.

Funktionsweise: Beim Eindringen in Gewebe erzeugt der Widerstand eine Verformung der Spitze. Die Höhlung öffnet sich und der Kern dehnt sich aus, wodurch der Ballen einen größeren Querschnitt annimmt. Die Folge ist eine erhöhte Energieübertragung und eine verringerte Penetration im Ziel. Die Leistung hängt von der Geschwindigkeit, dem Gewebe und der spezifischen Bauart ab; bei ungeeigneten Geschwindigkeiten oder beim Durchschreiten harter Barrieren kann die Expansion unzuverlässig sein.

Verwendung: Hollow-Point-Geschosse werden vor allem in der Jagd mittelgroßer bis großer Tiere sowie in der Selbstverteidigung und in der Polizeiarbeit eingesetzt, um eine stabile Stoppwirkung zu erzielen und das Risiko von Durchschlägen zu verringern. Die gesetzliche Zulässigkeit ist je nach Rechtsordnung unterschiedlich; in manchen Ländern sind Hollow-Points für Zivilisten erlaubt, in anderen streng reguliert oder verboten.

Geschichte und Varianten: Das Konzept der expandierenden Kugeln geht auf das späte 19. und frühe 20. Jahrhundert zurück. Es gibt verschiedene Hollow-Point-Designs, von einfachen Kavitäten bis zu komplexeren Formen, die eine kontrollierte Expansion unter verschiedenen Geschwindigkeiten ermöglichen. Moderne Varianten optimieren Expansion, Penetration und Barrel-Eigenschaften, um Zuverlässigkeit sicherzustellen.