Hochwasserhäufigkeit

Hochwasserhäufigkeit bezeichnet in der Hydrologie die Häufigkeit, mit der Hochwasser in einem Gebiet auftreten. Sie wird oft durch Verteilungen der Hochwasserhöhe beschrieben, wobei die Überschreitungswahrscheinlichkeit oder das Rückkehrniveau angibt, wie wahrscheinlich ein Hochwasser bestimmten Ausmaßes in einem Jahr ist. Übliche Größen sind Rückkehrzeiträume von 10, 50, 100 oder 1000 Jahren. Sie dienen der Risikoeinschätzung und der Bemessung von Schutzmaßnahmen.

Die Hochwasserhäufigkeit basiert auf historischen Messreihen, Pegeldaten und hydrologischen Modellen. Typische Verfahren der Hochwasserfrequenzanalyse passen Verteilungen an Überschreitungen an oder nutzen Regionalisierung. Die Ergebnisse enthalten Unsicherheiten durch kurze Datenreihen, Nicht-Stationarität (Klimawandel) und räumliche Unterschiede. Ergänzende Ansätze verwenden Szenarien, dynamische Modelle und Geoinformationssysteme zur Erstellung von Hochwassergefahren- und Risikokarten.

Zentrale Einflussfaktoren sind Niederschlagsintensität, Bodenfeuchte, Versiegelung, Landnutzung, Flussgeometrie und vorhandene Schutzmaßnahmen. Regionale Unterschiede ergeben sich aus Klima, Topografie und Entwässerung. Der Klimawandel kann Häufigkeit und Intensität verschieben, etwa durch häufigere Starkregen oder veränderte Schneeschmelze, wodurch höhere Anforderungen an Prognose, Planung und Schutz entstehen.

Die Hochwasserhäufigkeit dient der Risikoanalyse, der Auslegung von Ingenieurbauwerken, der Flächenplanung, dem Versicherungsschutz und der Finanzierung von Hochwasserschutzmaßnahmen. Hochwasserkarten, Gefährdungs- und Risikokarten unterstützen Planungs- und Notfallmaßnahmen.