Hochdruckspülungen

Hochdruckspülungen bezeichnen das Reinigen von Oberflächen, Anlagen und Rohrleitungen durch Wasserstrahlen, die mit erhöhtem Druck geführt werden. Industriell eingesetzte Systeme arbeiten oft deutlich stärker als Haushaltstechnik: Drücke reichen von wenigen zehn Bar bis zu mehreren tausend Bar, je nach Aufgabe. Der Reinigungswirkungsgrad ergibt sich aus Druck, Durchfluss, Düsentyp und der Beschaffenheit des zu behandelnden Materials. Häufig wird ergänzend Reinigungsmittel eingesetzt, um Fett, Kalk oder Verunreinigungen zu lösen.

Technik und Ablauf: Im Kern steht eine Hochdruckpumpe, oft als Plunger- oder Intensivpumpe, ergänzt durch Druckregler und eine hoseverbindende Leittechnik. Das Wasser wird zu einer oder mehreren Düsen geführt. Düsenarten umfassen Flachstrahldüsen, Rundstrahldüsen und rotierende Düsen, die Oberfläche und Strahlführung beeinflussen. Je nach Anwendung kommen manuelle, ferngesteuerte oder robotische Spülsysteme zum Einsatz. Der Spülvorgang kann rein wasserbasiert erfolgen oder mit Zusatzstoffen, die auf das Material abgestimmt sind.

Anwendungsgebiete: Hochdruckspülungen werden in Industrie, Bauwesen und kommunaler Infrastruktur genutzt, etwa zur Rohrleitungs- und Tanksanierung, Reinigung von Wärmetauschern und Heizkesseln, Oberflächen- und Fassadenreinigung, Beton- und Steinflächen sowie zur Schiffshüllen- bzw. Offshore-Arbeitsreinigung und zur Abwasser- bzw. Kanalreinigung.

Sicherheit, Umwelt und Regulierung: Die Technik birgt Verletzungs- und Quetschgefahren. Geeignete PSA (Schutzbrille, Gehörschutz, Schutzkleidung) sowie Schulung und Betriebsanweisungen sind erforderlich. Falscher Druck oder ungeeignete Düsen können Oberflächen beschädigen. Der Umgang mit Abwasser und Reinigungsmitteln unterliegt Umweltvorschriften; Wasseraufbereitung oder Recycling können notwendig sein.