Herkunftspfaden

Herkunftspfaden bezeichnen den nachvollziehbaren Verlauf der Herkunft eines Objekts, einer Information oder eines Prozesses. Ein Herkunftspfad umfasst die ursprünglichen Quellen, alle Zwischenschritte und Transformationen, die beteiligten Akteure sowie zeitliche Informationen wie Erstellungs- oder Änderungsdaten. Ziel ist es, Herkunft, Authentizität und Nachvollziehbarkeit des Gegenstands zu belegen und Reproduzierbarkeit sicherzustellen.

Anwendungsfelder finden sich in vielen Bereichen. In der Datenwissenschaft spricht man von Datenprovenienz oder Provenance, bei der Herkunftspfad-Dokumentation wird die Entstehung von Datensätzen nachverfolgt. In der Lieferkette dienen Herkunftspfade der Transparenz über Herkunftsländer, Zulieferer und Verarbeitungsschritte. In Wissenschaft, Digitalforensik, Archäologie oder Sprachforschung helfen sie dabei, Quellen, Methoden und Einflüsse zu rekonstruieren. Typischerweise wird ein Herkunftspfad als Graph abgebildet, in dem Knoten Quellen oder Endergebnisse darstellen und Kanten die Transformations- oder Provenienzschritte markieren.

Wichtige Bestandteile sind Quellen, Transformationsschritte, Metadaten (z. B. Zeitstempel, verantwortliche Personen, verwendete Methoden) sowie die Dokumentations- und Auditspuren. Zur Standardisierung existieren Modelle und Standards wie das W3C Provenance (PROV) und verwandte Ansätze zur Repräsentation von Herkunftspfaden, die eine interoperable Erfassung und Abfrage ermöglichen. Herausforderungen umfassen unvollständige Aufzeichnungen, Mehrdeutigkeit von Kontexten, Datenschutz und die Sicherstellung der Interoperabilität zwischen Systemen.

Herkunftspfaden fördern Transparenz, Vertrauen und Reproduzierbarkeit in Wissenschaft, Technik und Verwaltung, indem sie nachvollziehbare Strukturen der Herkunft von Objekten und Informationen bereitstellen.