Hauptstreckenfahrzeuge

Hauptstreckenfahrzeuge ist ein Begriff aus dem deutschen Bahnwesen, der Fahrzeuge bezeichnet, die auf den Hauptstrecken (Hauptbahnnetze) eingesetzt werden. Er umfasst Triebfahrzeuge und Zugverbunde, die für lange Strecken, hohe Reisegeschwindigkeiten und größere Zugmengen ausgelegt sind. Dazu gehören elektrische Lokomotiven und Diesel-Lokomotiven, Mehrsystem- bzw. Mehrfachtriebzüge sowie Güterzugmaschinen, die auf Hauptstrecken verwendet werden. Hauptstreckenfahrzeuge sind typischerweise für den Fernverkehr und den Agglomerationsverkehr auf längeren Linien vorgesehen, können aber auch für regionalen Schnellverkehr eingesetzt werden.

Zu den Merkmalen zählen hohe Leistungsfähigkeit, robuste Bremssysteme, geräumige und variable Wagenkästen, sowie die Fähigkeit, in den wichtigsten Signalisierungs- und Sicherheitssystemen Europas zu operieren. In Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern arbeiten diese Fahrzeuge mit Transformator-/Antriebssystemen für 15 kV 16,7 Hz Wechselstrom oder Dieselaggregaten; sie sind für den Einsatz auf standardisierten Gleisbreiten und Achslasten ausgelegt. Sicherheits- und Zugsicherungssysteme wie PZB, LZB und ETCS sind weit verbreitet, um grenzüberschreitende Betriebsverfahren zu ermöglichen.

Historisch wurden Hauptstreckenfahrzeuge mit der Gründung der modernen Deutschen Bahn und deren Vorgängern systematisch modernisiert, um höhere Geschwindigkeiten, bessere Zuverlässigkeit und mehr Komfort zu bieten. In der Praxis fahren auf Hauptstrecken IC-, EC- sowie ICE-Verkehre sowie regionale Schnellzüge und Güterzüge, je nach Betreiber und Netz.

Hauptstreckenfahrzeuge unterscheiden sich von Nebenstrecken- oder S-Bahn-Fahrzeugen, die kompaktere Bauarten, niedrigere Höchstgeschwindigkeiten und andere Sicherheitsanforderungen erfüllen.