Hafenordnungen

Eine Hafenordnung ist ein rechtsverbindliches Regelwerk, das die Nutzung eines Hafens sowie die Betriebsabläufe in dessen Bereich festlegt. Herausgeber ist in der Regel die Hafenbehörde oder die kommunale Hafenverwaltung. Hafenordnungen dienen der Sicherheit, Ordnung, Effizienz und dem Umweltschutz im Hafenbetrieb und regeln das Verhalten von Seeleuten, Besatzungen, Reedereien, Spediteuren und anderen Nutzern des Hafengeländes.

Typische Inhalte umfassen Geltungsbereich, Zugangs- und Verkehrsregeln, An- und Ablegemanöver, Liegeplätze, Hafenverkehrsführung sowie die Benutzung von Hafeneinrichtungen. Weiterhin regeln sie Lager- und Umschlagsflächen, Umgang mit Gefahrgut, Abfall- und Abwassermanagement, Umweltauflagen, Emissions- und Lärmschutz sowie Versorgung mit Energie und Wasser. Dazu kommen Vorschriften zu Sicherheit, Signalisierung, Kommunikation (z. B. VHF), Arbeitszeiten und Gebühren.

Verstöße können Bußgelder, Sperrungen des Hafenzugangs oder weitere Rechtsfolgen nach sich ziehen. Die Durchsetzung erfolgt durch Hafenpolizei, Zoll, Brandschutz- oder Rettungsdienste sowie die Hafenverwaltung. Hafenordnungen ergänzen nationales und internationales Recht, etwa Seerecht, Umweltrecht sowie MARPOL- und SOLAS-Konventionen, und sind oft an lokale Gegebenheiten angepasst.

Da Hafensysteme unterschiedlich sind, existieren Hafenordnungen oft separat für verschiedene Häfen oder Hafenbereiche. Die Regelwerke werden regelmäßig aktualisiert, um neue Sicherheitsstandards, technische Entwicklungen und gesetzliche Vorgaben abzubilden.