Großformate

Großformate bezeichnen Formate, die deutlich größer sind als die üblichen Büro- oder Kleinformate und werden in zwei Hauptbereichen verwendet: der Fotografie und dem Druckwesen. Der Begriff umfasst sowohl Großformatkameras und -filme als auch großformatige Druckprozesse, die über herkömmliche Druckergrößen hinausgehen.

In der Großformatfotografie werden Negative oder Filmen größer als das Standardformat 35 mm eingesetzt, typischerweise 4×5 Zoll, 5×7 Zoll oder 8×10 Zoll. Die Kameras sind oft Technik- oder Feldkameras mit verstellbaren Standards, Balgungen und Bewegungen wie Verschiebung, Neigung oder Kippung, die eine präzise Perspektiv- und Schärfentiefe-Kontrolle ermöglichen. Vorteile sind höhere Auflösung, größere Tonwertreproduktion und mehr Gestaltungsspielraum in der Perspektive. Nachteile sind Gewicht, hoher Materialaufwand, langsamere Arbeitsabläufe und teurere Filme. Moderne Großformatkameras nutzen auch digitale Rückteile, um den Wandel zur digitalen Arbeitsweise zu unterstützen.

Im Druckwesen bezeichnet Großformatdruck das digitale Drucken auf Substrate, die größer sind als gängige Büro- oder Industrieformate. Typische Breiten liegen oft im Meterbereich, Länge beliebig. Verwendet werden Tintenstrahl- oder UV-/Solvent-Drucker mit speziell calibrativer Farbführung. Materialien umfassen Vinyl, Bannerstoffe, Folien, Leinwand und Paneelmaterialien. Anwendungen finden sich in Plakaten, Fassadengrafiken, Ausstellungs- und Eventdesign sowie Architektur- und Bauplänen in großen Formaten.

Historisch haben sich Großformatfotografie und Großformatdruck durch höhere Detailtreue und gestalterische Freiheit ausgezeichnet, während sie größere Investitionen, mehr Platzbedarf und anspruchsvolleres Handling erfordern.