Großbränden

Großbränden bezeichnet im Deutschen große Brände, deren Ausmaß so erheblich ist, dass sie große Flächen, zahlreiche Gebäude oder kritische Infrastrukturen bedrohen und die Fähigkeiten regulärer Löscharbeiten übersteigen. Sie können städtische, industrielle oder Waldbrände betreffen und erfordern meist umfangreiche Ressourcen, eine koordinierte Einsatzleitung und ggf. überregionale Unterstützungsleistungen.

In der Feuerwehrterminologie variiert die konkrete Einstufung eines Großbrands je nach Rechtskreis. Allgemein wird der Begriff verwendet, wenn ein Feuer über längere Zeit hinweg mit den üblichen Mitteln nicht eingedämmt werden kann, und steigende Anforderungen an Personal, Ausrüstung, Wasserversorgung und logistische Unterstützung verursacht. Die Einstufung löst den Einsatz weiterer Feuerwehren, den Kräftezuwachs aus benachbarten Regionen sowie ggf. Unterstützung von Landes- oder Bundesbehörden aus und führt zu einer zentralen Einsatzleitung oder einem Mehrlinien- bzw. Stabsaufbau.

Ursachen sind häufig unbeabsichtigte Entzündung, Brandstiftung, technische Defekte oder Betriebsunfälle; in Wald- und Flächenbränden spielen Trockenheit, Wind und verfügbare Brennstoffe eine wesentliche Rolle. Risikofaktoren sind dicht besiedelte Gebiete mit leicht entflammbaren Baumaterialien, enge Straßen und ungünstige Topografie. Die Auswirkungen reichen von erheblichem Sach- und Umwelt schaden über Evakuierungen bis zu Verletzungen oder Todesfällen und langanhaltenden wirtschaftlichen Folgen. Vorbeugung konzentriert sich auf Bau- und Brandschutzvorschriften, feuerfestes Bauen, städtebauliche Maßnahmen zur Verbreitungsbegrenzung, angemessene Wasserversorgung, Früherkennung und eine nachhaltige Wald- und Bodenbewirtschaftung.

Historisch verweisen Beispiele wie der Große Brand Londons (1666) auf das Ausmaß solcher Ereignisse und die daraus resultierenden Reformen im Brandschutz.