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Gleitversuche

Gleitversuche sind experimentelle Untersuchungen, in denen zwei Oberflächen unter kontrollierter Normallast und Gleitbewegung gegeneinander bewegt werden, um Reibung, Verschleiß und zugehörige Phänomene zu charakterisieren. Sie gehören zur Tribologie und dienen der Bewertung von Materialien, Beschichtungen und Schmierstoffen sowie dem Verhalten von Grenzschmierung unter realen Belastungen.

Typische Versuchsaufbauten sind Tribometer unterschiedlicher Bauart. Die gängigsten Konfigurationen sind Pin-on-Disk, Ball-on-Flat, Ring-on-Ring und rekipierende Gleitversuche.

Wesentliche Versuchsparameter sind Normalkraft, Gleitgeschwindigkeit, Hub- oder Weglänge, Frequenz bei rekipierenden Bewegungen, Umgebungstemperatur, Schmiermittel und Umgebungsbedingungen

Gleitversuche werden nach anerkannten Prüfmethoden von Normungsorganisationen wie ISO und ASTM durchgeführt. Die Ergebnisse dienen der

Messgrößen
sind
Reibkraft
Fr,
Normalkraft
Fn,
daraus
der
Reibungskoeffizient
μ
=
Fr/Fn.
Der
Verschleiß
wird
durch
Massen-
oder
Volumenverlust,
Profilanalyse
der
Verschleißspur
und
ggf.
chemisch-
oder
mikroskopische
Untersuchungen
ermittelt;
Verschleißrate
wird
oft
als
mm^3/(N
m)
angegeben.
(trocken,
feucht,
ölbenetzt).
Unter
unterschiedlichen
Bedingungen
können
Reibung
und
Verschleiß
verschiedene
Phasen
zeigen,
von
Grenzreibung
über
gemischte
bis
hin
zu
hydrodynamischer
Schmierung.
Die
Auswertung
umfasst
Verläufe
von
Reibkraft
und
Zeit,
Bestimmung
der
mittleren
Reibzahl
sowie
Charakterisierung
der
Verschleißmechanismen;
Oberflächenanalysen
der
Verschleißspuren
ergänzen
die
Interpretation.
Material-
und
Beschichtungsentwicklung,
der
Formulierung
von
Schmierstoffen
und
der
Bewertung
von
Bauteilzuverlässigkeit
unter
tribologischen
Beanspruchungen.