Gewebeverbindung

Gewebeverbindung ist ein Begriff der Biologie und Medizin, der die Verknüpfung von Gewebeeinheiten im Körper beschreibt. Er umfasst die mechanische Verbindung zwischen Zellen und der extrazellulären Matrix sowie die Kommunikation und Koordination zwischen Zellen.

Auf zellulärer Ebene erfolgen Gewebeverbindungen durch Zellkontakte. Tight junctions (Zonulae occludentes) verhindern den parazellulären Durchtritt von Stoffen; Adhärenzverbindungen und Desmosomen halten Zellen mechanisch zusammen; Gap junctions (Nexusverbindungen) ermöglichen den direkten Austausch von Ionen und kleinen Molekülen zwischen benachbarten Zellen; Hemidesmosomen verankern Zellen an der Basalmembran. Zellsignale und der Aufbau dieser Strukturen beruhen unter anderem auf Cadherinen, Integrinen, Occludinen, Claudinen und Connexinen.

Auf der Ebene der extrazellulären Matrix und der Basalmembran erfolgen Gewebeverbindungen durch Proteine wie Kollagen, Laminin, Elastin und Proteoglykane. Fibroblasten synthetisieren ECM-Komponenten; die Matrix verleiht Geweben Festigkeit, Form und signalisiert über Matrixrezeptoren.

Beispiele spezialisierter Gewebeverbindungen sind Sehnen und Bänder, die Muskeln und Knochen bzw. andere Gewebe koppeln, sowie Faszien, die Muskelgruppen, Organe und Gewebe umhüllen und Kraftübertragung ermöglichen. In Organen ordnen Zellenverbände und ECM die Architektur und Integrität der Gewebe.

Nach Verletzungen lösen sich solche Verbindungen vorübergehend. Der Heilungsprozess umfasst Entzündung, Zellproliferation und Bildung von Narbengewebe. Störungen der Gewebeverbindungen können zu Hautblasen (Pemphigus) oder übermäßiger Beweglichkeit (Ehlers-Danlos-Syndrom) führen; Defekte in Desmosomen, Tight Junctions oder der Basalmembran beeinträchtigen Struktur und Barrier-Funktion.

Gewebeverbindungen sind zentral für Struktur, Formgebung und Funktion des Körpers, da sie Stabilität, Kommunikation und Koordination zwischen Zellen und Geweben ermöglichen.