Gesäßmitte

Gesäßmitte bezeichnet in der Anatomie den zentralen Bereich der Gesäßregion entlang der Mittellinie zwischen beiden Gesäßbacken. In der Alltagssprache entspricht sie oft der Interglutealspalte, der vertikalen Furche, die die Gesäßhälften trennt.

Lage und Aufbau: Die Gesäßmitte liegt anterior über dem Sacrum und dem Steißbein. Oberflächlich wird sie von der großen Gesäßmuskulatur (Glutaeus maximus) und dem darüberliegenden Haut- und Fettgewebe gebildet; tiefer liegen Muskulatur, Nerven und Gefäße des Beckens. Die Interglutealspalte zieht von oben nach unten durch die Gesäßregion und bildet eine charakteristische Landmarke.

Funktion und Bedeutung: Die Gesäßmitte dient vor allem als Orientierungspunkt bei palpatorischen Untersuchungen und medizinischen Verfahren. Die Interglutealspalte hat eine markante topografische Rolle in der Beurteilung von Hautzuständen oder Infektionen im Gesäßbereich.

Klinische Bedeutung: Relevante Aspekte schließen Erkrankungen der interglutealen Region ein, wie Pilonidalsinus oder Dermatitis. Bei Injektionen wird meist der obere äußere Quadrant des Gesäßes gewählt, um Strukturen wie den Nervus ischiadicus zu schützen; die Gesäßmitte selbst wird in der Regel nicht als Injektionsstelle genutzt.

Siehe auch: Interglutealspalte, Glutealmuskulatur, Sacrum, Steißbein, Pilonidalsinus. Etymologie: Der Begriff setzt sich aus Gesäß und Mitte zusammen.