GARCHModelle
GARCHModelle, kurz Generalized Autoregressive Conditional Heteroskedasticity-Modelle, sind statistische Modelle zur Beschreibung und Prognose der zeitlichen Varianz in Zeitreihen. Sie adressieren Volatilitätsspitzen und Volatilitäts-Clustering, wie sie typischerweise in Finanzrenditen auftreten. Anders als klassische Modelle geht die Varianz nicht konstant, sondern hängt von vergangenen Fehlern und Varianzen ab.
Das Standard-GARCH(p,q) Modell umfasst eine Mittelwertgleichung r_t = mu + epsilon_t, epsilon_t = sigma_t z_t, wobei z_t iid mit
Historisch wurden ARCH-Modelle von Robert F. Engle 1982 eingeführt; Bollerslev erweiterte 1986 zu GARCH. Seitdem gibt
Erweiterungen: EGARCH (logarithmische Form zur besseren Behandlung von Asymmetrie und Verschiebung), TGARCH/GJR-GARCH (Berücksichtigung von Leverage-Effekten), IGARCH
Anwendungen: Risikoabschätzung, Value-at-Risk, Volatilitätsprognosen für Optionen, Portfolio-Management. Vorteile: interpretable, relativ einfache Schätzung; Limitierungen: empfindlich gegenüber Spezifikation,
Software: GARCH-Modelle lassen sich in R (Pakete rugarch, fGarch) und Python (library arch, statsmodels) schätzen.