Fugenmaterialien

Fugenmaterialien sind Materialien, die in Fugen zwischen Bauteilen, Fliesen, Natursteinen oder Profilen eingesetzt werden. Sie dienen der Abdichtung gegen Wasser und Luft, ermöglichen Bewegungen infolge von Temperaturwechsel oder Traglasten und tragen zur Stabilität sowie zur gestalterischen Ausführung bei.

Zu den Hauptarten gehören Fugenmörtel und Dichtstoffe. Fugenmörtel sind zementbasierte Mörtel, die zwischen Fliesen oder Bruchsteinen eingebracht werden und die Fuge statisch ausbilden. Es gibt cementitious Fugenmörtel sowie Epoxidharzfugmörtel, die eine höhere chemische Beständigkeit und glattere Reinigung bieten. Dichtstoffe wie Silikon, Polyurethan oder MS-Polymer eignen sich für flexible, wasserdichte Fugen, besonders in Sanitärbereichen, Fassaden oder Dehnfugen. Für Dehnungsfugen zwischen Bauteilen werden oft elastische Fugenfüllungen oder Profil-Dichtstoffe eingesetzt, kombiniert mit geeigneten Fugenschutzmaßnahmen.

Wichtige Eigenschaften bei der Auswahl sind Dehnungsfähigkeit, Wasserdichtigkeit, Haftung an den Untergründen, Beständigkeit gegen Chemikalien, UV- und Frostbeständigkeit sowie Hygienieigenschaften. Cementitious Grouts eignen sich für Innenbereiche mit moderater Feuchtigkeit, Epoxidharzfugmörtel für Räume mit hoher Beanspruchung oder chemischer Belastung. Dichtstoffe bieten größere Bewegungsaufnahme und sind in Nassbereichen besonders verbreitet. Normen wie EN 13888 (Fugmörtel) und EN 15651 (Dichtstoffe) regeln Mindestanforderungen an Qualität und Verarbeitung.

Verarbeitung umfasst Vorbereitung der Oberflächen, Reinigung, korrekte Mischungs- bzw. Dosierungsanweisungen, und das fachgerechte Verpressen oder Verkleben. Nach der Aushärtung können je nach Material Versiegelungen nötig sein, besonders bei zementären Fugen. Pflege besteht aus regelmäßiger Reinigung und gegebenenfalls Neubefestigung oder Nachsealing. Sicherheitsaspekte betreffen den Umgang mit Staub, Lösungsmitteln und Harzen; geeignete PSA wird empfohlen.