Fugenbreite

Fugenbreite bezeichnet den Abstand zwischen benachbarten Bauteilen oder Beschichtungen, der durch Fugenmaterial ausgefüllt wird. Sie wird durch die Art der Fuge, das verwendete Material, die Verlegungstechnik und die gewünschte Bewegungsaufnahme festgelegt. Eine korrekte Fugenbreite beeinflusst Dichtheit, Verformung, Tragfähigkeit und Ästhetik einer Baukonstruktion.

Anwendungsbereiche erstrecken sich über Mauerwerk, Fassadenverkleidungen, Fliesen- und Natursteinverlegungen, Fenster- und Türrahmen sowie Beton- und Asphaltfugen. In vielen Bereichen dient die Fugenbreite der Aufnahme von Schrumpf- bzw. Ausdehnungsbewegungen sowie der Feuchtigkeitsabdichtung. Je nach Anwendung können zusätzlich Bewegungsfugen erforderlich sein, um Setz- oder Temperaturwechsel zu kompensieren.

Die Bestimmung der Fugenbreite hängt von Materialeigenschaften (Schrumpfung, Wärmeausdehnung), Klimabedingungen, Feuchtigkeit, Traglast sowie dem Bewegungsbedarf ab. Herstellerempfehlungen und normative Vorgaben geben in der Praxis Richtwerte vor. Innenbereiche verlangen in der Regel kleinere Fugen als Außenbereiche; bei Bauteilen mit höheren Bewegungen oder Spannungen werden größere Fugen vorgesehen.

Typische Werte liegen je nach Anwendung in folgenden Bereichen: Fliesenverlegung 1–2 mm bei rectifizierten Fliesen; 2–3 mm bei herkömmlichen Fliesen; 3–6 mm bei Großformat- oder Natursteinbelägen. Mauerwerk und Fassadenverkleidungen 8–12 mm. Außenbereiche oder Bauteile mit hohen Bewegungen 10–20 mm; in besonders beweglichen Übergängen werden manchmal Fugen von mehr als 20 mm eingesetzt, als Bewegungsfugen.

Ausführung und Qualitätssicherung erfolgen durch frühzeitige Planung der Fugenbreite, den Einsatz von Abstandhaltern oder Keilen, die Wahl geeigneter Fugmassen sowie regelmäßige Kontrollen und Wartung der Fugen.