Fruchtstiel

Fruchtstiel bezeichnet in der Botanik den Stiel, mit dem eine Frucht an der Pflanze befestigt ist. Er gehört zur Grundarchitektur der Fruchtentwicklung und wird oft als Pedicel bezeichnet. Der Fruchtstiel trägt die Frucht während ihrer Reifung, ermöglicht den Transport von Wasser, Nährstoffen und Signalen zwischen Frucht und Elternpflanze und positioniert die Frucht für eine effektive Verbreitung durch Wind, Tiere oder Wasser.

Morphologie und Entwicklung: Der Fruchtstiel besteht aus Gewebe, das Xylem und Phloem enthält und von Zellgewebe umgeben ist. Er kann herbaceus oder holzig sein und seine Länge reicht von wenigen Millimetern bis zu mehreren Zentimetern. Der Stiel entsteht aus dem Blütenstiel und verbindet die Frucht mit dem Infloreszenz- bzw. Pflanzentrieb; in verschiedenen Arten variiert seine Ausprägung von deutlich sichtbar bis reduziert oder fast fehlt.

Funktion und Variation: Hauptaufgabe des Fruchtstiels ist der Stofftransport in die Frucht und die mechanische Verankerung der Frucht am Pflanzensystem. Nach der Reife kann der Fruchtstiel abbrechen oder die Frucht wird durch ihn getragen, bis sie sich löst. Es gibt auch Früchte mit sehr kurzen oder fehlenden Stielen (sessile Früchte); andere Arten weisen auffällige, lange Stiele auf, wie bei vielen Kirschen oder Trauben, wo der Stiel deutlich sichtbar ist.

Siehe auch: Pedicel, Peduncle, Fruchtknoten.