Fragebildung

Fragebildung bezeichnet in der Linguistik die Bildung von Fragesätzen in einer Sprache. Im Deutschen umfasst sie die Bildung von Ja-Nein-Fragen, W‑Fragen (Fragewörter), Alternativfragen sowie indirekte Fragen und deren Verwendungen in Nebensätzen. Ja-Nein-Fragen bilden sich typischerweise durch Inversion von Subjekt und finiter Verbform oder durch das Voranstellen eines Hilfsverbs: Kommst du heute mit? Hast du das gesehen? W‑Fragen beginnen mit einem Fragewort wie wer, was, wann, wo, wie, warum und setzen die Inversion fort: Was machst du heute? Warum bist du zu spät gekommen? Welche Zeitung hast du gelesen?

Die Grundregel im Hauptsatz lautet: Das finite Verb folgt auf das Fragewort oder verdreht die Subjekt-Verb-Reihenfolge beim direkten Fragevortritt. Bei negativen oder zusammengesetzten Zeiten erfolgt die Inversion mit dem Hilfsverb: Hast du das gesehen? Währen Nebensätze (indirekte Fragen) die Verbendstellung nutzen: Ich frage mich, was du heute machst. Er fragt, ob er kommen darf; Ich weiß nicht, wer heute ankommt.

Alternativfragen verlangen eine Wahl zwischen Optionen, verbunden durch oder: Möchtest du Kaffee oder Tee? Fragepartikeln wie nicht wahr, oder fragen Namens- oder Bestätigungspartikel dienen der Höflichkeits- oder Bestätigungskontrolle: Du kommst heute, oder? Es gibt auch indirekte Fragesätze, die in Aussagen integriert sind und kein eigenes Fragezeichnen tragen.

Fragebildung ist damit ein zentrales Mittel der Kommunikation, um Information, Bestimmung oder Zustimmung zu erlangen.