Frühneuzeitliche

Frühneuzeitliche ist ein Begriff, der in der Geschichtswissenschaft und Kunstgeschichte für die Epoche zwischen dem späten Mittelalter und der frühen Neuzeit verwendet wird. Diese Phase, die etwa vom 16. bis zum frühen 18. Jahrhundert reicht, markiert einen tiefgreifenden Wandel in Kultur, Politik und Gesellschaft. Der Ausdruck „Frühneuzeit“ wurde erstmals im 20. Jahrhundert geprägt, um die Übergangsphase zwischen mittelalterlicher und frühmoderner Zeit zu benennen.

Künstlerisch und architektonisch prägte die Frühneuzeit den Übergang vom Spätmittelalter zur Renaissance und Barock. Die Kunst dieser Zeit war oft von humanistischen Ideen beeinflusst, die den Fokus auf die Individualität, die Natur und die antiken Vorbilder legten. Besonders bekannt sind die Werke von Künstlern wie Leonardo da Vinci, Michelangelo und Raphael, die die klassische Ästhetik wiederbelebten. Gleichzeitig entwickelte sich eine neue, dynamischere Maltechnik, die Perspektive und Detailtreue betonte.

Politisch und gesellschaftlich war die Frühneuzeit von Machtkämpfen zwischen Monarchien, Religionen und aufstrebenden Bürgertümern geprägt. Die Reformation durch Martin Luther im frühen 16. Jahrhundert führte zu tiefgreifenden religiösen und politischen Umbrüchen, während die Absolutismus-Ära im 17. und frühen 18. Jahrhundert die Macht der Könige festigte. Die wissenschaftliche Revolution mit Gestalten wie Galileo Galilei und Isaac Newton markierte zudem den Beginn einer neuen, rationaleren Weltanschauung.

Die Frühneuzeit war somit eine Zeit des Wandels, in der alte Traditionen aufbrachen und neue Ideen die Welt veränderten. Sie legte den Grundstein für die spätere Moderne und zeigt die Dynamik menschlicher Entwicklung in dieser kritischen Übergangsphase.