Fossilieninhalt

Fossilieninhalt bezeichnet die Gesamtheit der im Gestein oder Sediment erhaltenen Fossilien und Spuren. Der Begriff wird in der Paläontologie, Stratigraphie und Lagerstättenforschung verwendet, um die taxonomische Zusammensetzung, Erhaltungszustände und räumliche Verteilung der Fossilreste in einer Probe zu beschreiben.

Zu den Bestandteilen gehören Körperfossilien (Skelette, Panzer, Schalen), Spurenfossilien (Ichnofossilien wie Fußspuren, Bohrspuren) sowie Mikrofossilien (Foraminiferen, Kieselalgen, Pollen, Sporen). Die Erhaltung kann mechanisch, chemisch oder durch Einschlüsse erfolgen, zum Beispiel Pseudomorphosen, Karbonisierung oder Verkieselung.

Die Ermittlung des Fossilieninhalts erfolgt durch Feldsammlungen, Laboraufbereitung, Siebung, Aufschluss mit Säuren, Mikroskopie, Rasterelektronenmikroskopie und gegebenenfalls Isotopen- oder Ultrastrukturanalysen.

Anwendungen des Fossilieninhalts umfassen Biostratigraphie (Alterbestimmung anhand einer Fossilfolge), die Rekonstruktion von Lebensgemeinschaften, Umwelt und Klima, evolutionäre Studien sowie Lagerstättenbewertung. Der Fossilieninhalt dient damit der zeitlichen Einordnung, der Umweltdeutung und der biologischen Geschichte eines Abschnitts der Erdgeschichte.

Herausforderungen bei der Interpretation des Fossilieninhalts sind taphonomische Verzerrungen, Reworking alter Fossilien in jüngere Schichten, Diagenese sowie unvollständige Aufschlüsse und Sampling-Bias. Die Qualität der Fossilieninhaltsanalyse hängt von Probenahme, Erhaltungszustand und Kontext ab.