Formschlüssiger

Formschlüssiger, oft auch Formschluss genannt, bezeichnet in der Maschinentechnik eine Form-geschlossene Verbindung, bei der relative Bewegungen der beteiligten Teile ausschließlich durch die Geometrie der Kontaktflächen verhindert werden. Die Übertragung von Kraft und Bewegung erfolgt durch interlockende Profilformen wie Nuten, Zapfen, Zähne oder andere profilierte Schnittstellen. Anders als bei kraftschlüssigen Verbindungen, die sich überwiegend auf Reibung, Klemmkraft oder Interferenz verlassen, beruht Formschluss primär auf der Geometrie der Fügeteile.

Formschlussverbindungen verhindern insbesondere Verschiebungen in bestimmten Richtungen durch formgetragene Kontaktflächen. In der Praxis lassen sich formschlüssige Bindungen jedoch oft auch durch geringe Reibung oder Passungen ergänzt, doch ihr tragender Kern liegt in der Geometrie.

Typische Beispiele umfassen Schwalbenschwanz- oder Dübelverbindungen, Splin- bzw. Verzahnungsprofile sowie polygonale Wellen- und Nabenverbindungen, bei denen die Profilierung eine Verdrehung oder Verschiebung zuverlässig einschränkt. Solche Verbindungen finden sich sowohl im Holz- als auch im Maschinenbau und dienen dort der direkten, formbestimmten Kraftübertragung.

Zu den Vorteilen gehören hohe Steifigkeit gegenüber Relativbewegungen und der Verzicht auf zusätzliche Klemm- oder Reibkräfte. Herausforderungen ergeben sich durch die Fertigungstoleranzen, Verschleißempfindlichkeit und Bedarfs an präziser Ausrichtung. Entsprechend sorgfältig müssen Gestaltung, Materialien und Herstellung abgestimmt werden.