FontMetriken

FontMetriken bezeichnet das System der Maße und Abstände, die eine Schriftart definieren und damit deren Zeichenausdehnung und Textlayout festlegen. Sie umfassen vertikale und horizontale Größen, die für das Setzen von Text in Druck und digitaler Darstellung entscheidend sind.

Zu den wichtigsten vertikalen Metriken gehören Aufstieg (Ascent), Abstieg (Descent) und Zeilenabstand (Line Gap). Der Aufstieg bestimmt den oberen Rand der höchsten Glyphen über der Grundlinie; der Abstieg den unteren Rand unterhalb der Grundlinie; die Grundlinie (Baseline) dient als Referenzlinie für alle Zeichen. Die x-Höhe beschreibt die Höhe der Kleinbuchstaben, die Kapitellhöhe die Höhe der Großbuchstaben. Horizontal betreffen sie die Breite einzelner Glyphen (Advance Width) sowie Seitenabstände (Left/Right Side Bearings).

In OpenType- und TrueType-Schriften werden Font-Metriken in Tabellen abgelegt. Beispiele sind die hhea-Tabelle (Horizontal Header) mit ascend, descend und lineGap sowie die hmtx-Tabelle mit den horizontalen Metriken pro Glyp; die head-Tabelle enthält unitsPerEm, die OS/2-Tabelle TypoAscender/TypoDescender und TypoLineGap; je nach Format können auch vertikale Metriken in Vhea und Vmtx geführt sein. Diese Werte ermöglichen es Rendering-Engines, Textzeilen zu platzieren, Glyphen zu gruppieren und passende Zeilenhöhen zu berechnen.

In der Praxis beeinflussen FontMetriken das Layout von Text erheblich. Web- und Drucktypenografie verwenden sie zusammen mit CSS-Eigenschaften wie line-height, um Schriftgröße und Zeilenabstand sinnvoll zu bestimmen. Da Metriken fontabhängig sind, unterscheiden sich gleiche Schriftgrößen oft deutlich in Erscheinungsbild und Lesbarkeit.