Flüssigkunststoffe

Flüssigkunststoffe (FK) sind flüssig auftragsfähige polymerbasierte Schutz- und Abdichtungsmaterialien, die nach dem Auftragen in eine nahtlose Membran aushärten. Typische Systeme beruhen auf Polyurethan, Acrylat oder Epoxid bzw. PMMA und sind als eine- oder zweikomponentige Formulierungen erhältlich. Zur Erhöhung der Rissüberbrückung können sie mit Gewebeeinlagen (Verstärkungen) versehen werden.

FK-Membranen zeichnet eine gute Haftung auf Beton und Mauerwerk, Elastizität und Witterungsbeständigkeit aus. Sie eignen sich zur Abdichtung gegen Wasser und Feuchtigkeit sowie zum Oberflächenschutz. Unterschiede bestehen in der UV-Stabilität und Farbe (aliphatisch PU bietet bessere UV-Beständigkeit als aromatische Varianten). Wasserbasierte Systeme weisen niedrigere VOC-Emissionen auf, lösemittelhaltige Varianten sind in bestimmten Anwendungen häufiger anzutreffen.

Anwendungsgebiete sind Flachdächer, Terrassen, Balkone, Keller- und Fundamentbereiche sowie Tunnelinnenflächen, wo eine nahtlose wasserdichte Schicht gefordert ist. FK-Systeme dienen auch als Schutzbeschichtung gegen chemische Beanspruchungen oder zur danebengestellten Oberflächenbehandlung.

Verarbeitung und Oberfläche: Der Untergrund muss trocken, sauber, tragfähig und frei von Fett oder Losem sein. Vorbehandlung, ggf. Grundierung und Verstärkung mit Gewebe erfolgen je nach System. Auftragest erfolgt per Rolle, Pinsel oder Spritzgerät; Dickenschichten meist im Millimeterbereich, oft in mehreren Lagen. Aushärtung und Überarbeitungszeiten variieren nach Produkt und Temperatur.

Sicherheit und Normen: Arbeiten mit FK erfordern entsprechenden Brandschutz, Belüftung und persönliche Schutzausrüstung; 2K-Systeme können Isocyanate enthalten. Systeme zur Abdichtung von Betonfallen gemäß europäischen Normen wie EN 1504 werden in Planung und Ausführung berücksichtigt.