Flächentarife

Flächentarife sind Tarifsysteme, bei denen Preise primär von der geografischen Fläche oder dem versorgten Gebiet abhängen statt vom tatsächlichen Verbrauch oder der erbrachten Leistung. Sie orientieren sich an räumlichen Faktoren wie Netz- oder Betriebskosten pro Gebiet, Bevölkerungsdichte oder administrativen Grenzlinien. Beispiele finden sich in verschiedenen Sektoren: In der Versorgungswirtschaft können Flächentarife eine Grundgebühr pro Anschluss, gebietsabhängige Netzkosten oder Gebühren nach der Fläche der Liegenschaft umfassen, um Infrastrukturkosten regional angemessen zu berücksichtigen. Im öffentlichen Nahverkehr entsprechen Flächentarife oft Zonensystemen, bei denen der Preis vom abgefahrenen Gebiet oder der Anzahl der durchquerten Zonen abhängt. In Telekommunikation oder Wärmeversorgung können Flächentarife ebenfalls gebäudebezogene oder gebietsbezogene Kosten widerspiegeln.

Vorteile liegen in der Transparenz und der Berücksichtigung von Infrastrukturkosten in urbanen wie ländlichen Gebieten. Kritisch betrachtet kann es zu regionalen Benachteiligungen kommen oder Anreize verzerren, Verbrauch zu optimieren. Flächentarife werden häufig mit nutzungsabhängigen Tarifen oder Pauschalpreisen verglichen; die Wahl hängt von regulatorischen Zielen wie Transparenz, Einfachheit, Kostenfairness und sozialer Gerechtigkeit ab. Regulatorische Rahmenbedingungen unterscheiden sich je nach Land und Sektor.