Flussrückhaltebecken

Flussrückhaltebecken sind hydraulische Speicheranlagen, die dazu dienen, Hochwasserwellen in Flussystemen abzuschneiden oder abzuschwächen. Sie fangen überschüssiges Wasser aus dem Gewässer ab und geben es kontrolliert wieder in den Fluss oder in ein angeschlossenes Abfluss-System frei. Ziel ist der Schutz von Siedlungen, Infrastruktur und Verkehrsanbindungen vorerten Hochwassereinflüssen sowie die Entlastung von Engstellen im Gewässerlauf.

Aufbau und Funktionsweise: Typisch bestehen Flussrückhaltebecken aus einem durch Dämme, Uferböschungen oder Uferverbauungen abgegrenzten Becken, einem Einlass- bzw. Abflussbauwerk wie Wehr, Schleusen oder Stauwerk sowie einem Notüberlauf. Zusätzlich können Auslassstufen, Klappen, Pumpwerke oder Sielleitungen vorhanden sein. Sedimentation im Beckenkörper wird berücksichtigt, ebenso Maßnahmen zur Gewährleistung von Durchgängigkeit und Fischwanderung, sofern möglich.

Anwendung und Betrieb: Bei prognostelltem Hochwasser wird Wasser in das Becken umgeleitet und dort zwischengelagert. Die kontrollierte Freigabe in den Fluss erfolgt entsprechend der höhen- und fließgewässertechnischen Vorgaben, um die Abflussdynamik downstream zu steuern. Regelmäßige Wartung, Reinigung der Zuläufe und Freihalten der Auslasskanäle sind notwendig, um Funktionsfähigkeit und Standsicherheit zu gewährleisten.

Umwelt- und Rechtskontext: Flussrückhaltebecken beeinflussen Sedimenttransport, Wasserqualität und Lebensräume. Sie fallen unter Hochwasserschutz- und Wasserhaushaltsgesetze, erfordern Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie regelmäßige Inspektionen und Sicherheitsprüfungen.