Flickerleistung

Flickerleistung bezeichnet in der Elektrotechnik die Fähigkeit eines Systems oder einer Beleuchtungsanlage, Flickern zu verursachen oder zu übertragen. Dabei geht es um zeitliche Schwankungen der Lichtausgabe, die aus Schwankungen der Netzspannung oder des Netzstroms resultieren. Flickerleistung ist kein nun gesonderter Energiefluss, sondern eine Eigenschaft des Systems, die das Maß an wahrnehmbarem Flicker bestimmt.

Die Bewertung der Flickerleistung erfolgt üblicherweise durch Flicker-Indizes, insbesondere Pst (short-term flicker severity) und Plt (long-term flicker severity). Diese Größen werden mit speziellen Flicker-Messgeräten ermittelt und beschreiben, wie stark das menschliche Auge wiederholte Helligkeitsänderungen wahrnimmt. Standards wie IEC 61000-4-15 definieren die Messung und Grenzwerte für diese Indizes, während EN 50160 die allgemeine Spannungsqualität im Netz beschreibt, zu der Flicker gehört.

Ursachen für erhöhte Flickerleistung liegen in starken Lastwechseln, unregelmäßiger Spannungsqualität, sowie in Lichtregelungen und Treibern von LED-Beleuchtung, die Phasenabschnittsdimmung oder PWM einsetzen. Auch unzureichende Glättung, kurze Speicherzeiten oder instabile Netzspannungen können das Flickern verstärken.

Maßnahmen zur Reduktion der Flickerleistung umfassen den Einsatz stabiler Treiber (z. B. Konstantstromtreiber), bessere Glättung von Spannungs- bzw. Stromschwankungen, höhere Schaltfrequenzen beim Dimmen, sanftere Dimmmethoden und Netzstabilisierungsmaßnahmen. Die Beurteilung der Flickerleistung ist besonders wichtig in LED-Installationen, Wohn- und Arbeitsräumen sowie industriellen Anwendungen, um visuelle Belastungen und potenzielle gesundheitliche Auswirkungen zu minimieren.