Fehlerstelle

Fehlerstelle bezeichnet in deutschsprachigen Fachtexten den Ort, an dem ein Fehler in einem System, Prozess oder Produkt sichtbar wird. Sie beschreibt die konkrete Stelle, an der der Defekt oder die Abweichung festgestellt wird, im Gegensatz zur Fehlerquelle, dem Ursprung des Fehlers. Der Begriff wird in Fertigung, Softwareentwicklung, Mess- und Prüftechnik sowie in der Text- bzw. Dokumentenbearbeitung verwendet.

In der Fertigung bezeichnet die Fehlerstelle meist eine Baugruppe oder einen Prozessschritt, an dem eine Qualitätsabweichung gemessen wird, zum Beispiel eine fehlgeschweißte Naht oder eine fehlerhafte Bohrung. In der Software spricht man von der Fehlerstelle im Code, dem Modul oder der Funktion, in dem ein Bug auftritt. In der Textbearbeitung ist die Fehlerstelle der konkrete Ort im Text, an dem Rechtschreib- oder Grammatikfehler vorliegen.

Ermittlung und Analyse der Fehlerstelle erfolgen durch systematische Prüfungen, Inspektionen, Funktions- und Belastungstests sowie Messungen. Werkzeuge wie Ishikawa-Diagramm (Fischgrätenanalyse), Fehlermöglichkeits- und -einflussanalyse (FMEA) oder Pareto-Analysen helfen, die Ursachen hinter der Fehlerstelle zu erkennen und zu priorisieren, um Gegenmaßnahmen abzuleiten.

Abgrenzung: Die Fehlerstelle ist typischerweise die beobachtete Störung, während die Fehlerquelle der ursächliche Fehler ist. Maßnahmen zielen darauf ab, die Fehlerstelle zu beseitigen oder den Prozess so zu verändern, dass die Störung künftig nicht erneut auftritt.

In Qualitätsmanagement und Fehleranalyse spielt die klare Identifikation der Fehlerstelle eine zentrale Rolle, um Produktionseffizienz zu sichern und dokumentierte Abweichungen nachvollziehbar zu machen.