Federführend

Federführend ist ein in der deutschen Verwaltungssprache gebrauchter Begriff, der eine führende und koordinierende Rolle kennzeichnet. Jemand oder eine Institution, die federführend handelt, übernimmt demnach die Abstimmung, Planung und Organisation von Maßnahmen in einem bestimmten Themenbereich. Der Ausdruck betont damit nicht primär eine rechtliche oder endgültige Verantwortlichkeit, sondern vor allem die zentrale Steuerung des Prozesses durch den oder die maßgeblichen Akteure.

Verwendung findet der Begriff vor allem in Politik, Verwaltung und in kooperativen Projekten. In der öffentlichen Verwaltung wird oft von einer federführenden Stelle gesprochen, die die Koordination zwischen Ministerien, Behörden, Ländern oder externen Partnern übernimmt. Im EU-Kontext ist es üblich, dass ein Projekt eine federführende Institution nennt, die die Antragstellung, Berichterstattung und fachliche Steuerung übernimmt, während weitere Partner Beiträge leisten. In Wissenschafts- oder Industriekooperationen kann ebenfalls von einer federführenden Kooperationseinrichtung gesprochen werden, die das Forschungsprogramm lei­tet.

Abgrenzung zu ähnlichen Begriffen ist wichtig. Federführend bedeutet hier mehr als einfache Mitwirkung; es bezeichnet eine Initiative- bzw. Projektleitung, während die konkrete Verantwortung nach Rechts- und Haushaltslage auch bei weiteren Partnern liegen kann. Oft wird zudem betont, dass mehrere Partner federführend zusammenarbeiten oder sich die Federführung bei Teilaufgaben aufteilen kann.

Etymologisch stammt der Ausdruck aus der Metapher der Feder als leitseitig handelndem Charakter in einem Vorgang; heute bezieht er sich auf die führende Rolle in einem koordinierten Prozess.

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