Falteinschnitte

Falteinschnitte bezeichnet in der Geologie und Strukturgeologie Querschnitte durch gefaltete Gesteinsschichten oder Gefüge, die der Analyse der Geometrie von Falten dienen. Der Begriff wird vorwiegend bei der Auswertung von Feld- oder Bohrdaten verwendet, um die Orientierung von Schichtflächen, die Lage der Faltelemente und die Deformationsgeschichte zu rekonstruieren.

Anwendung und Zweck: Falteinschnitte ermöglichen die Visualisierung und Rekonstruktion der dreidimensionalen Struktur eines gefalteten Gesteinsverbands. Sie unterstützen die Bestimmung der Orientierung von Schichten (Streich- und Dip-Richtungen), die Identifizierung verschiedener Falttypen sowie die Ableitung von Deformationsprozessen und zeitlichen Abfolgen tektonischer Ereignisse.

Vorgehen und Methodik: Die Orientierung von Gesteinsschichtflächen wird durch messbare Größen wie Strike und Dip erfasst. Mehrere Schnitte werden, sofern möglich, zu einem geologischen Querschnitt zusammengesetzt. In der Praxis kommen Feldbeobachtungen, Bohrkernanalysen und geophysikalische Messungen zum Einsatz; moderne Anwendungen verwenden 3D-Modellierung oder strukturgeologische Software zur Rekonstruktion von Faltebene und Faltaxten.

Bezug und Varianten: In der Literatur ist der Begriff nicht immer eindeutig definiert; je nach Fachgebiet kann Falteinschnitt auch allgemeinere Querschnittsdarstellungen durch gefaltete Strukturen bezeichnen. Die Methode dient oft als Grundlage für weitergehende Strukturanalysen und Modellierungen.

Siehe auch: Falten, Faltenachse, Strukturgeologie, Querschnitt (Geologie).