FünfKräfteModell

Das Fünf-Kräfte-Modell, auch als Porters Five Forces bekannt, ist ein analytisches Instrument der strategischen Unternehmensführung. Es dient der Beurteilung der Attraktivität einer Branche und des potenziellen Profitniveaus, indem es die Kräfte analysiert, die den Wettbewerb formen. Entwickelt wurde es von Michael E. Porter in den späten 1970er Jahren und hat sich als Standardwerk in der strategischen Analyse etabliert.

Die fünf Kräfte sind: Bedrohung durch neue Wettbewerber; Verhandlungsmacht der Lieferanten; Verhandlungsmacht der Abnehmer; Bedrohung durch Ersatzprodukte; Rivalität unter bestehenden Wettbewerbern. Bedrohung durch neue Wettbewerber umfasst Eintrittsbarrieren, Kapitalbedarf, Skaleneffekte, Zugang zu Vertriebskanälen und Regulierung. Verhandlungsmacht der Lieferanten steigt, wenn wenige Lieferanten den Markt dominieren, Substitutionsmöglichkeiten fehlen und Wechselkosten hoch sind. Verhandlungsmacht der Abnehmer nimmt zu bei wenigen großen Käufern, Preissensitivität, Standardisierung von Produkten oder Informationen. Bedrohung durch Ersatzprodukte erhöht sich durch Substitutionsmöglichkeiten, Preis-Leistungs-Verhältnis und technologische Entwicklungen. Rivalität unter bestehenden Wettbewerbern zeigt sich in Preiskämpfen, Werbedruck, Produktdifferenzierung und Austrittsbarrieren.

Anwendung: Identifikation der Kräfte, Einschätzung der Branchenattraktivität, Ableitung strategischer Optionen wie Kostenführerschaft, Differenzierung oder Fokussierung sowie Positionierung gegenüber Wettbewerbern. Grenzen: Das Modell geht von relativ stabilen Strukturen aus und berücksichtigt dynamische Veränderungen, Netzwerkeffekte oder Kooperationsmöglichkeiten oft nur unvollständig. Moderne Anwendungen kombinieren es mit weiteren Analysen wie der Ressourcenbasis, PESTEL-Umfeld oder Szenario-Planung, um ein umfassenderes Bild zu erhalten.