Eröffnungsbeschluss

Der Eröffnungsbeschluss ist eine gerichtliche Entscheidung im Insolvenzverfahren, mit der das Verfahren offiziell eröffnet wird. Er wird auf Antrag des Schuldners oder eines Gläubigers erlassen, wenn die Voraussetzungen für die Eröffnung vorliegen, typischerweise Zahlungsunfähigkeit oder drohende Zahlungsunfähigkeit bzw. Überschuldung (bei juristischen Personen). Durch den Beschluss wird die Eröffnung des Insolvenzverfahrens formell bestätigt und in der Regel der Insolvenzverwalter bestellt. Gelegentlich wird zugleich ein vorläufiger Verwalter eingesetzt.

Mit dem Eröffnungsbeschluss wird das Vermögen des Schuldners zum Insolvenzvermögen. Der Schuldner verliert die Verfügungsbefugnis über sein Vermögen; die Verwertung und Verwaltung des Vermögens gehen auf den Insolvenzverwalter über. Gleichzeitig setzt der Beschluss Fristen für die Gläubigeranmeldungen und regelt meist die weitere Verfahrensführung, etwa ob ein vorläufiger Verwalter eingesetzt wird oder die Eröffnung unter bestimmten Bedingungen erfolgt. Zweck des Eröffnungsverfahrens ist es, das Vermögen zu sichern, eine ordentliche Verwertung zu ermöglichen und die Gläubiger gleichmäßig zu behandeln.

Rechtliche Grundlage ist die Insolvenzordnung (InsO). Der Eröffnungsbeschluss bildet die zentrale Voraussetzung für das weitere Insolvenzverfahren, einschließlich der Bildung der Insolvenzmasse, der Bestimmung des Verwalters und der Einleitung von Gläubigerversammlungen.