Emissionsströme

Emissionsströme bezeichnet in der Umweltchemie und im Umweltmanagement die Flüsse von Schadstoffen oder Treibhausgasen, die aus einem System in die Umwelt austreten. Sie umfassen Gase, Partikel oder gelöste Substanzen und können Luft, Wasser oder Boden betreffen. Typische Emissionsströme sind CO2, CH4, NOx, Schwefelverbindungen, flüchtige organische Verbindungen, Nährstoffe und Schwermetalle. Ein Emissionsstrom wird durch Substanz, Medium, Flussrate und zeitliche Struktur charakterisiert.

Für Bewertung und Management unterscheiden Fachrichtungen Emissionsströme nach Quelle, Verhalten und Abbaumaßnahmen. Kategorien sind direkte Emissionen, diffuse Emissionen, Punktquellen (Schornsteine) und Nicht-Punktquellen. Emissionsströme können primär (direkt) oder sekundär (durch Umweltprozesse entstehen) sein. In Inventaren, Lebenszyklusanalysen und Regulierung spielen sie zentrale Rollen.

Die Ermittlung erfolgt durch Messungen, Emissionsfaktoren, Massenausgleich und Modelle. Messungen umfassen Probenahmen und Fernerkundung; Emissionsfaktoren leiten sich aus Messdaten ab. Dispersion-Modelle helfen, Verteilung von Emissionsströmen in Luft oder Wasser abzuschätzen. Unsicherheiten ergeben sich aus Messungen, Variabilität der Quellen und räumlicher Heterogenität.

Zur Reduzierung werden Maßnahmen wie Abgasreinigung, Filter, Prozessoptimierung, Energieeffizienz und Substitution eingesetzt. Emissionsströme bilden Grundlage für Umweltstandards, Berichterstattung und Investitionsentscheidungen. Herausforderungen bestehen bei diffusen oder schwer beobachtbaren Quellen sowie bei der Abgrenzung von direkten und indirekten Emissionen.