Einnahmenaufkommen

Einnahmenaufkommen bezeichnet im Haushalts- und Finanzwesen die voraussichtlichen Einnahmen eines Staates, einer Kommune oder einer Organisation in einem bestimmten Zeitraum, meist einem Haushaltsjahr. Es stellt die laufende, nicht durch Finanzierungsmittel gedeckte Einnahmequelle dar und dient der Planung und Steuerung des Haushalts.

In der öffentlichen Haushaltsführung umfasst das Einnahmenaufkommen typischerweise: Steuern und steuerähnliche Abgaben (z. B. Einkommensteuer, Körperschaftsteuer, Umsatzsteuer), nicht-steuerliche Einnahmen (Gebühren, Beiträge, Zuschüsse für bestimmte Aufgaben, Verwaltungsleistungen), Einnahmen aus Zuweisungen von höheren Ebenen (Bund, Länder) sowie sonstige laufende Einnahmen. Einmalige oder projektbezogene Einnahmen aus dem Verkauf von Vermögenswerten können ebenfalls enthalten sein, fallen jedoch in der Praxis oft unter andere Kategorien oder Finanzierungstaktiken. Kreditaufnahmen und andere Finanzierungströme gelten üblicherweise nicht zum Einnahmenaufkommen, sondern zur Finanzierung des Haushalts.

Die Schätzung des Einnahmenaufkommens beruht auf Makroprognosen, wirtschaftlichen Annahmen, dem Entwicklungsstand von Steuerschätzen und fiskalpolitischen Rahmenbedingungen. Sie ist mit Risiken behaftet, da Steuereinnahmen und transfersbasierte Zuweisungen schwanken können. Entsprechend verwenden Haushalte Puffer, Risikoversicherungen und regelmäßige Anpassungen, um Abweichungen zu kompensieren.

Das Einnahmenaufkommen dient der Budgetierung, der Beurteilung des Haushaltsgleichgewichts (Saldo aus Einnahmen und Ausgaben) und der langfristigen Finanzplanung. Es bildet die Gegenpole zum Ausgabenaufkommen und hilft bei der Beurteilung der Tragfähigkeit von Politikmaßnahmen.