Einkommensverteilungen

Einkommensverteilungen beschreiben, wie das gesamte Einkommen in einer Bevölkerung auf Haushalte oder Individuen verteilt ist. Sie unterscheiden zwischen Markteinkommen (vor Steuern und Transfers) und verfügbarem Einkommen (nach Steuern und Transferleistungen), sowie zwischen Brutto- und Nettoeinkommen.

Zentrale Messgrößen sind die Lorenzkurve, der Gini-Koeffizient, die Palma-Relation und der Theil-Index. Zusätzlich wird oft der Anteil des Einkommens berichtet, der von den obersten X Prozent der Bevölkerung erzielt wird, sowie die Verteilung über Decile- bzw. Perzentilgruppen.

Ursachen und Dynamik: Verteilung wird von Löhnen und Kapitalerträgen, Steuern und Transfers, Bildung, Demografie, Globalisierung und Technologie beeinflusst. Verteilungspolitik formt die nach Steuern verfügbaren Einkommen signifikant.

Datenquellen und Grenzen: Nationale Haushalts- und Einkommensstudien, Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen und OECD-Statistiken liefern vergleichbare Indikatoren. Herausforderungen sind Stichprobenausfälle, Top-Coding, Unterschiede in der Haushaltsgröße und der verwendeten Äquivalenzskala.

Politische Relevanz: Regulierungsinstrumente wie progressive Besteuerung, Transfersysteme, Mindestlöhne und Renten beeinflussen die Einkommensverteilung. Debatten drehen sich oft um Gerechtigkeit, Wachstum und Stabilität der Volkswirtschaft.