Einbandkanten

Einbandkanten bezeichnet die Randbereiche des Bucheinbandes, die den Buchblock umgeben. Sie entstehen, wenn das Einbandmaterial – typischerweise Leder, Stoff oder Pappe – an den Deckel‑Kanten umgeklappt und festgeheftet wird. Die Kanten bilden den äußersten Rand des Einbands und schützen die Kanten des Buchblocks vor Verschleiß. Je nach Bindungsart können die Einbandkanten verschieden ausgeführt sein: Bei Ganzleder- oder Kunstleder‑Einbänden werden die Kanten oft sorgfältig abgesetzt und geglättet; bei Leinen- oder Pappbindungen können sie schmaler oder stärker ausgeformt sein. Oft sind die Kanten zusätzlich dekoriert, zum Beispiel durch Prägungen oder gelegentlich durch einfache Galerien.

Die Einbandkante dient neben dem Schutzmechanismus auch der Ästhetik; sie beeinflusst die Haltbarkeit des Einbandes, besonders an den beanspruchten Stellen wie den oberen und unteren Ecken. In der Praxis können Einbandkanten unterschiedlich stark ausgeprägt sein: glatt, scharfkantig oder abgerundet, je nach Stil und Zeit der Bindung. Bei restauratorischen Arbeiten wird darauf geachtet, die Kanten möglichst originalgetreu zu erhalten oder wiederherzustellen, damit Material, Farbe und Struktur des Einbands erhalten bleiben.

Der Begriff erscheint auch in bibliothekarischen Bestandsbeschreibungen, um den äußeren Zustand eines Einbandes zu charakterisieren. Abstehende, abgegriffene oder beschädigte Einbandkanten werden dokumentiert, da sie den Gesamteindruck und die Haltbarkeit eines Buches maßgeblich beeinflussen.