Eckperspektive

Eckperspektive, auch als Eckansicht bezeichnet, ist eine Darstellungsform in Kunst, Fotografie und Visualisierung, bei der der Betrachter an einer Raumecke positioniert ist oder von ihr aus den Raum wahrnimmt. Typisch ist eine Sicht, in der mehrere Flächen – meist zwei gegenüberliegende Wände plus Boden und Decke – in einem einzigen, schrägen Blickwinkel erscheinen. Dadurch entsteht eine dreiviertel- oder diagonale Perspektive, die Tiefe und räumliche Beziehungen deutlich macht.

In der Praxis wird die Eckperspektive vor allem genutzt, um Innenräume großzügig zu schildern, Möbel- oder Objektrelationen zu zeigen und eine unmittelbare, räumliche Orientierung zu ermöglichen. Sie kommt in Malerei, Architekturfotografie, Visualisierung von Räumen, Comic- und Illustrationsstrukturen sowie im digitalen Rendering zum Einsatz. Die Perspektive betont den Blick auf die Ecken des Raums und kann dazu beitragen, Eindruck von Höhe, Breite und Distanz zu vermitteln.

Im Gegensatz zu Ein-Punkt- oder Zwei-Punkt-Perspektiven betont die Eckperspektive den Einstiegspunkt in den Blickraum an einer Raumecke und ermöglicht so eine mehrseitige Sicht auf das Interieur. In der bildtheoretischen Diskussion wird sie oft als eine Variante der räumlichen Darstellung beschrieben, die sowohl Überschaubarkeit als auch Dynamik des Raums betont.