Dopingspiegels

Dopingspiegels bezeichnet im sport und in der medizin die Konzentration eines verbotenen Wirkstoffs oder seiner Metaboliten in einer biologischen Probe, gewöhnlich Urin oder Blut. In der Anti-Doping-Arbeit dienen die Dopingspiegels dazu zu prüfen, ob ein Athlet Substanzen verwendet hat, die die sportliche Leistung unlauter beeinflussen. Die gemessenen Werte werden gegen festgelegte Entscheidungsgrenzen bewertet, die von der World Anti-Doping Agency (WADA) und nationalen Anti-Doping-Organisationen festgelegt werden. Überschreitungen können Sanktionen auslösen; bei bestimmten Fällen kann ein therapeutischer Gebrauch mit Erlaubnis (Therapeutic Use Exemption, TUE) anerkannt werden.

Messung und Interpretation erfolgen in zwei Schritten: ein erster, sensibler Screen mittels Immunoassays, gefolgt von einer bestätigenden Analyse mit hochauflösenden Verfahren wie LC-MS/MS oder GC-MS. Für einige Substanzen oder Endogenen kann zusätzlich Isotopen-Ratio-Massenspektrometrie (IRMS) eingesetzt werden, um natürliche von künstlich eingeführten Substanzen zu unterscheiden. Die Messwerte hängen von Faktoren wie Dosis, Zeitpunkt der Einnahme, Stoffwechsel und Probenmatrix ab und variieren je nach Substanz-Wirkstoff-Kombination sowie individuellen Unterschieden.

Probenentnahme erfolgt unter strengen Bedingungen mit Nachweis- und Aufbewahrungsregeln; A- und B-Proben sowie eine sorgfältige Kettenprüfung sichern die Ergebnisse. Dopingkontrollen unterliegen kontinuierlicher Weiterentwicklung der Richtlinien, Labora accreditation (z. B. ISO 17025) und regelmäßigen Aktualisierungen der Substanzliste durch WADA. Seitens der Athleten können TUEs, Safer-Use-Programme und Aufklärung zur Vermeidung falscher Positivbefunde Teil der Präventionsstrategie sein.