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Diskursforschung

Diskursforschung ist ein Forschungsfeld der Sozial- und Geisteswissenschaften, das sich mit Diskursen beschäftigt – den verteilten Praktiken, Texten und Äußerungen, durch die soziale Wirklichkeit erzeugt, legitimiert und verändert wird. Diskurse umfassen Aussagen, Begriffe, Bilder, Rituale und die in Interaktionen wiederkehrenden Bedeutungen, die Machtverhältnisse, Identitäten und Institutionen strukturieren. Sprache wird dabei nicht als bloßer Spiegel der Realität verstanden, sondern als produktives Handeln, das Handlungsoptionen eröffnet und zugleich begrenzt.

Historisch profitieren Diskurforschung und Diskursanalyse von Ansätzen des Poststrukturalismus und der Kritischen Theorie. Zwei zentrale Strömungen

Methodisch arbeiten Forscherinnen und Forscher mit qualitativen Verfahren wie Text- und Inhaltsanalysen, linguistischen Analysen, Frame- oder

sind
die
Foucauldianische
Diskursanalyse,
die
das
Entstehen
von
Wissensregeln,
Sprechakten
und
Institutionen
in
Blick
nimmt,
sowie
die
Kritische
Diskursanalyse
(Critical
Discourse
Analysis,
CDA)
von
Norman
Fairclough
und
Ruth
Wodak,
die
Machtverhältnisse,
Ideologien
und
Ungleichheiten
in
Texten
und
Praktiken
sichtbar
macht.
Daneben
gibt
es
diskurssoziologische
Ansätze,
die
Diskurse
als
soziale
Praxen
verstehen,
sowie
narrative
Analysen.
Themenanalysen
sowie
der
Analyse
von
Gesprächen
und
Interaktionen.
Daten
stammen
aus
Medienberichten,
Gesetzestexten,
Reden,
Interviews
und
digitalen
Kommunikationsformen.
Zentrale
Ergebnisse
zeigen,
wie
Diskurse
bestimmte
Wissensformen
legitimieren,
Identitäten
konstruieren
oder
politische
Handlungen
ermöglichen
oder
hemmen.
Diskursforschung
dient
damit
oft
der
Kritik,
der
Politikberatung
und
der
Wissenschaftskommunikation.