Defektbehandlung

Defektbehandlung bezeichnet Maßnahmen zur Erkennung, Beurteilung und Behebung von Mängeln oder Fehlern an Produkten, Bauteilen, Software oder Prozessen. Der Begriff wird in Qualitätsmanagement, Produktion, Instandhaltung und Recht (etwa Gewährleistung und Produkthaftung) verwendet. Ziel ist die Wiederherstellung der Funktion, die Minimierung von Risiken sowie die Vermeidung wiederkehrender Fehler.

Typische Schritte sind Identifikation und Dokumentation des Defekts, Klassifikation nach Schweregrad, Ursachenanalyse (z. B. mit Ishikawa/Damen-Henry, 5-Why, FMEA), Festlegung und Umsetzung von Korrektur- sowie Vorbeugemaßnahmen, abschließende Prüfungen und Nachverfolgung. Instrumente wie 8D-Reports oder CAPA-Systeme strukturieren den Prozess. In der Softwareentwicklung spricht man meist von Fehlerbehebung oder Bugfixing, wobei Deployment, Regressionstests und Versionsverwaltung Teil der Defektbehandlung sind.

Rechtlich kann Defektbehandlung Pflichten des Herstellers oder Verkäufers umfassen, etwa Reparatur, Ersatzlieferung, Minderung oder Rücktritt nach den jeweiligen Gewährleistungsregelungen. Wirtschaftliche Aspekte betreffen Kosten, Durchlaufzeiten und Kundenzufriedenheit. Normen wie ISO 9001 fordern geeignete Verfahren zur Fehlerbehandlung und kontinuierlichen Verbesserung. Effektive Defektbehandlung verbindet technische Analyse, nachvollziehbare Dokumentation und proaktives Risikomanagement, um Produktqualität und Betriebssicherheit langfristig zu sichern.