DatenflussTests

DatenflussTests, häufig auch Data-Flow-Testing genannt, ist eine white-box- oder strukturelle Testmethode der Softwareprüfung. Sie konzentriert sich darauf, wie Datenwerte durch ein Programm fließen und wie Variablen definiert und verwendet werden.

Grundprinzip ist der Lebenszyklus eines Datenwerts: Eine Definition einer Variable (eine Zuweisung) markiert den Startpunkt, und nachfolgende Verwendungen (z. B. Lesezugriffe) bilden Use-Punkte. Tester streben die Abdeckung von Def-Use-Paaren an, also Def-Use-Ketten, die durch den Kontrollfluss erreichbar sind.

Methodik: Unter Verwendung von Kontrollflussgraphen werden Def- und Use-Stellen identifiziert. Ziele der Abdeckung schließen ein: alle Def-Use-Paare, alle Verwendungen nach einer Definition vor einer Neuerdefinition, sowie längere Def-Use-Ketten. Testfälle werden so konstruiert, dass sie diese Paare durchlaufen; die Generierung kann dynamisch erfolgen oder in Verbindung mit statischer bzw. symbolischer Analyse stehen.

Anwendungsgebiete und Nutzen: DatenflussTests helfen, Probleme wie uninitialisierte Variablen, veraltete oder falsche Werte, unerwartete Datenweitergaben über Schleifen und Verzweigungen oder fehlerhafte Aliasierung aufzudecken. Vorteile liegen in der gezielten Prüfung von Data-Propagation, Nachteile in erhöhtem Aufwand und Komplexität, insbesondere bei großen Codebasen oder komplexen Speicherstrukturen.

Beziehung zu anderen Ansätzen: DatenflussTests ergänzen branch- oder anweisungsbasierte Tests im White-Box-Kontext und können mit statischer Analyse, Pfad- oder modellbasierter Testung kombiniert werden.