Datenbankkatalogen

Datenbankkataloge sind Metadatenspeicher in Datenbankverwaltungssystemen, die Informationen über die Strukturen und Objekte einer oder mehrerer Datenbanken enthalten. Sie dienen als zentrales Repository, in dem der DBMS-internen Componenten wie dem Optimizer, dem Parser und den Verwaltungsdiensten Metadaten bereitgestellt werden.

Zu den typischen Informationen zählen Namen und Typen von Schemas, Tabellen, Spalten, Datentypen, Indizes, Sichten, Abhängigkeiten, Constraints, Benutzerrechte sowie statistische Daten wie Zeilenanzahlen und Wertverteilungen. Der Katalog ermöglicht daher das schnelle Auffinden relevanter Objekte, unterstützt Integritätsprüfungen, Berechtigungen, Abhängigkeitsanalysen und die Optimierung von Abfragen. Er erleichtert auch Aufgaben wie Migration, Backup-Planung, Versionierung und Change-Management.

In gängigen DBMS existieren Systemkataloge oder Data Dictionarys, und der Zugriff erfolgt typischerweise über Systemkatalogansichten oder das standardisierte Information_Schema. Beispiele umfassen Oracle Data Dictionary, PostgreSQLs pg_catalog, dessen Informationen auch über information_schema zugänglich sind, MySQL information_schema sowie SQL Server Systemkatalogansichten wie sys.tables und sys.columns. Die genaue Anordnung der Metadaten variiert je nach System, alle zielen jedoch darauf ab, Struktur, Abhängigkeiten, Sicherheit und Leistungskennzahlen zuverlässig bereitzustellen.

Abgrenzung: Der Begriff Datenbankkatalog wird häufig mit dem Datenkatalog (data catalog) verwechselt, der Metadaten über Datenbestände in einer Organisation beschreibt. Letzterer fokussiert Data Governance, Herkunft, Qualität und nutzbare Metadaten über Datenressourcen sowie deren Nutzungsbeziehungen und -prozesse.

Bedeutung: Für Datenbankadministratoren, Entwickler und Datenarchitekten bildet der Katalog eine zentrale Informationsquelle. Er unterstützt bei der Optimierung, dem Berechtigungsmanagement, Audits, der Nachverfolgung von Änderungen und der Einhaltung von Compliance-Anforderungen.