Choreografinnen

Choreografinnen sind Frauen, die Tänze und bewegungsbasierte Aufführungen konzipieren, planen und inszenieren. Als Choreografinnen entwickeln sie das künstlerische Konzept, gestalten die Abfolge der Bewegungen und die dramaturgische Struktur eines Stücks, leiten Proben und integrieren Elemente wie Musik, Licht und Kostüme. Ihre Arbeiten können im klassischen Ballett, im zeitgenössischen Tanz, im Tanztheater oder in multimedialen Formaten entstehen und erfolgen oft in Zusammenarbeit mit Komponisten, Bühnenbildnern und Regisseuren.

Historisch gesehen war choreografische Arbeit lange Zeit von Männern dominiert; dennoch leisteten auch Frauen bedeutende Beiträge. Zu den bekannten Choreografinnen zählen Isadora Duncan, Mary Wigman, Martha Graham und Pina Bausch. Im deutschsprachigen Raum gehören Wigman und Bausch zu den einflussreichsten Vertreterinnen; Wigman wird dem expressionistischen Tanz zugeschrieben, Bausch prägte das Tanztheater mit großen, theatralen Werken. Weitere Namen aus der späteren Moderne und Gegenwart zeigen die Vielfalt von Form und Herangehensweise.

Der Begriff Choreografin bezeichnet eine weibliche Praktikerin; die maskuline Form lautet Choreograf, und gendergerechte Schreibweisen wie Choreograf/in werden zunehmend verwendet. Das Feld entwickelt sich weiter, da Künstlerinnen neue Bewegungssprachen, Räume und kooperative Prozesse erforschen und so die Aufführungspraxis prägen.