Brokerbasierte

Brokerbasierte Systeme bezeichnen in der Informatik Architekturen oder Ansätze, bei denen ein Vermittler, der Broker, die Kommunikation zwischen Erzeugern (Produzenten) und Verbrauchern (Konsumenten) von Nachrichten, Daten oder Serviceanfragen steuert. Der Broker entkoppelt Sender und Empfänger, ermöglicht asynchrone Kommunikation und übernimmt Aufgaben wie das Routen, Speichern, Transformieren und die Protokolladaption von Nachrichten.

Typische Bauformen sind Messaging-Broker, Publish/Subscribe-Broker und Service-Broker-Systeme. Ein Messaging-Broker sorgt für das asynchrone Versenden von Nachrichten zwischen Anwendungen, während ein Publish/Subscribe-Muster Ereignisse an alle abonnierten Empfänger verteilt. Service-Broker vermitteln Anfragen zwischen Microservices oder Anwendungen und können Adressierung, Lastverteilung, Transformation oder Proxylierung übernehmen. In der Cloud spielen Service-Broker-APIs eine Rolle, die dynamische Bereitstellung von Diensten ermöglichen. Beispiele für bekannte Nachrichtenbroker sind RabbitMQ, Apache ActiveMQ und IBM MQ; Protokolle wie AMQP, MQTT, JMS oder STOMP werden häufig genutzt.

Vorteile eines brokerbasierten Ansatzes sind lose Kopplung, Skalierbarkeit, Fehlertoleranz durch Pufferung und die Unterstützung asynchroner Workflows. Nachteile können Latenz, ein potenzielles Single Point of Failure, Komplexität im Betrieb und Sicherheitsanforderungen an Authentifizierung, Autorisierung und Verschlüsselung sein. Abgrenzungen bestehen zum direkten Punkt-zu-Punkt-Kommunikation oder zu integrativen Architekturen wie Enterprise Service Bus. Der brokerbasierte Ansatz wird vor allem in verteilten Systemen, bei Systemintegration und in serviceorientierten bzw. ereignisgesteuerten Architekturen eingesetzt.