Bohrspülungen

Bohrspülungen sind Flüssigkeiten oder gasförmige Medien, die beim Bohren von Brunnen, Öl- und Gasbohrungen, Geothermie- und Tiefbauarbeiten eingesetzt werden. Sie erfüllen mehrere zentrale Aufgaben: Kühlung und Schmierung des Bohrmeißels, Transport der Bohrspäne an die Oberfläche, Stabilisierung des Bohrlochrandes sowie Dicht- und Druckausgleich zur Verhinderung von unkontrolliertem Formationseintritt.

Es gibt verschiedene Typen von Bohrspülungen, darunter wasserbasierte Spülungen (mit oder ohne Zusätze), ölbasierte und synthetische Spülungen sowie gas- oder schaumbasierte Systeme. Die Zusammensetzung umfasst eine Trägerflüssigkeit, Viskositätsregler, Schwerstoffe zur Dichteanpassung, Gelbildner, Korrosionsinhibitoren und Chemikalien zur Filmbildung und Schlammkontrolle. Auswahl und Formulierung richten sich nach geologischen Bedingungen, Bohrverfahren und Umwelterfordernissen.

Umwelt- und Sicherheitsaspekte sind bei Einsatz und Entsorgung von Bohrspülungen bedeutsam. Ölbasierte Spülungen bieten leistungsfähige Eigenschaften, sind jedoch umweltrelevanter als wasserbasierte Alternativen; daher gelten strenge Vorschriften zur Anwendung und Behandlung. Aktuelle Entwicklungen zielen auf biologisch abbaubare Additive, reduzierte Toxizität und Digitalisierung zur Echtzeitüberwachung der Spüldaten. Normen und lokale Regelungen bestimmen zulässige Stoffe, Lagerung, Wiederaufbereitung und Entsorgung, um Umweltauswirkungen und Gesundheitsrisiken zu minimieren.