Bohrgerät

Bohrgerät ist der Oberbegriff für Maschinen und Werkzeuge, die zum Bohren von Löchern in Boden, Gestein oder andere Materialien eingesetzt werden. Es umfasst stationäre Bohranlagen, mobile Bohrgeräte sowie handgeführte Bohrwerkzeuge und Ausrüstung zur Probenentnahme, Spülung und Bohrlochsicherung. In Bauwesen, Bergbau und Geotechnik dient es der Erkundung, der Fundamentgründung, der Grundwassergewinnung oder Geothermie.

Zu den Haupttypen gehören Rotationsbohranlagen für mittlere bis tiefgehende Bohrungen, Schlagbohrgeräte für härtere Gesteinsarten sowie Bohrgeräte für Kernbohrungen und Spülbohrungen. Mobile Einheiten ermöglichen Anwendungen vor Ort, stationäre Anlagen verwenden oft Mast und Turm. Für kleine oder schwer zugängliche Stellen kommen handgeführte oder kompakte Geräte zum Einsatz.

Wichtige Baugruppen sind Bohrmeißel oder Bits, Bohrrohr bzw. Kernrohr, Turm oder Mast, Vorschub- und Hubvorrichtungen, Antrieb (Diesel, Elektro oder Hydraulik) sowie Spül-, Kühl- und Ansaugsysteme. Der Bohrvorgang kann rotativ mit Spülung erfolgen oder per Schlag/Perkussion. Das Bohrloch wird üblicherweise durch Verrohrung stabilisiert, anschließend oft verankert oder verfüllt.

Anwendungen umfassen geotechnische Untersuchungen, Grundwasser- und Geothermiebohrungen, Baugrundverbesserung, Fundamentgründung, Mineralerkundung sowie Umwelt- und Ingenieurbauprojekte.

Sicherheit und Wartung: Bedienstete benötigen Schulung in Betrieb, Störungsmanagement und Gefahreneinschätzung. Wesentliche Maßnahmen betreffen Bohrlochabsicherung, Abdichtung, Abtransport von Bohrklein und Spülwasser, Lärmschutz sowie regelmäßige Inspektion von Antrieb, Hydraulik, Förder- und Kühlanlagen.